Beate Oehmann

Blick in die Ausstellung

Karusselltierschablone, Abrollung

O.T., 2011 Nessel, 285x237 cm

Beate Oehmann

Stoff und Papier

"Ich breite mich gerne im Raum aus"

23. April bis 29. Mai

Eröffnung:

Freitag, 22.April um 19.00 Uhr

Begrüßung:

Elisabeth Mehrl,
Vorsitzende Kunstverein Rosenheim

Einführung:

Dr. Agathe Schmiddunser, Kunsthistorikerin

Matinee

Sonntag, 29. Mai 2016

Finissage:

10.30 Uhr Beate Oehmann spricht zu ihren Arbeiten
11.30 Uhr Musik von „Café Unterzucker“ –
Richard Oehmann und Tobias Weber

Beate Oehmann will Raumerfahrungen verändern, Räume als Ganzes begreifen, ohne sie endgültig in Beschlag zu nehmen.

Ich breite mich gern im Raum aus“, so hat die Künstlerin Beate Oehmann ihre aktuelle Ausstellung überschrieben. Der weitläufige Ausstellungsraum des Kunstvereins Rosenheim bietet ihr die Möglichkeit, sich mit extrem großformatigen Arbeiten auf Stoff und Papier im Raum auszubreiten und Papierbahnen wie Teppiche auszulegen. Dabei korrespondiert die lineare Auffassung des Pochoir auf den Papierarbeiten mit der gestickten Linie der „Wandteppiche“.

Das französische Wort Pochoir steht für Schablone und bezeichnet auch die gleichnamige Technik, bei der eine Schablone mit Farbe besprüht oder bestrichen wird und auf dem Untergrund ein durch die Zwischenräume vorgegebenes Negativbild erscheint. Die Schablonen für die „Luftballontiere“ von Beate Oehmann sind linear aufgefasst. Es geht in diesen Arbeiten um Rhythmus und Form, um Reihung, Umkehrung und Spiegelung, um Unordnung in der Ordnung. Die Anordnung von Motiven in Rapporten fand die Künstlerin beispielsweise in den Bordüren von Renaissanceteppichen. Auch Beate Oehmann, die bis zu elf Meter lange Papierbahnen auf dem Boden des Galerieraums ausrollt, wiederholt ihre großformatigen Schablonenmotive in Rapporten.

Die Textilarbeiten gehen ebenfalls von der Linie aus: Es sind extrem großformatige Zeichnungen, die mit Nadel und Faden entstehen. Die Motive der „Karusseltiere“ werden in einfacher Nähtechnik aufgebracht. Durch das quadratische Format von drei mal drei Metern und die nach aussen hin offenen Applikationen ergibt sich eine Art von All-over.

Beate Oehmann wurde 1937 in Nürnberg geboren. Von 1957 bis 1962 studierte sie an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Professor Charles Crodel. Im Rahmen eines DAAD-Stipendiums verbrachte sie ein Jahr in Dublin. Von 1965 bis 2000 war Beate Oehmann Kunsterzieherin am Gymnasium Weilheim. Sie lebt und arbeitet in Weilheim. Mit ihren Arbeiten war sie in zahlreichen Ausstellungen in Museen und Galerien vertreten.

Textauszug: Katja Sebald

 Einladungskarte