Assembly, 2020, 200 x 210 cm, Linoldruck, Silkscreenprint und Aquarell auf Hahnemühle-Papier

Ohne Titel, 2020, 70 x 87 cm, Leuchtkasten mit Duratrans-Bild zwischen Plexiglas im Nussholzkasten mit Dimmer

Ancestor City, 2018, Archival Pigment Print, 65 x 65 cm, und Leuchtkasten mit Duratrans-Dia, 180 x 180 cm

Rob Voerman

Entropic Empire

Skulptur / Installation / Fotografie / Grafik

12. Juni bis 25. Juli


Zu den Veranstaltungen ist eine Anmeldung unter 08031 12166 oder info@kunstverein-rosenheim.de erforderlich.

Eröffnung: Freitag / 11. Juni / 19 Uhr
Begrüßung / Dr. Olena Balun / Vorstand Kunstverein Rosenheim
Einführung / Mag. Christina Penetsdorfer / Museum der Moderne Salzburg

Sonntag / 13. Juni / 11 Uhr
UTOPIA / Lesung / Nicole Kleine und Axel Tangerding
basierend auf kritischen Texten von R. Koolhaas, P. Scheerbart, P. Sloterkijk, B. Taut u. a.

Sonntag / 27. Juni / 20 Uhr
Filmabend / Montana Sacra - Der Heilige Berg / Regie Alejandro Jodorowsky
mit Unterstützung des KulturKlub Rosenheim

Freitag / 9. Juli / 18 Uhr
Kunst zum Feierabend / Rob Voerman und Hannes Stellner

Sonntag / 25. Juli / 12 Uhr
Führung / Dr. Olena Balun

Der diesjährige Sondergast im Kunstverein Rosenheim ist der niederländische Künstler Rob Voerman.

Geboren in Deventer, lebt und arbeitet er heute Arnhem und Groessen. In den letzten 25 Jahren baute der hauptsächlich als Bildhauer tätige Künstler ein Oeuvre auf, das Skulptur, Fotografie, Druckgrafik und großflächige, ortsspezifische Installationen beinhaltet.

Seine Arbeiten skizzieren eine konstruierte, utopisch-dystopische Welt. Seine Skulpturen und Installationen sind Wunderwerke architektonischen und taktilen Einfallsreichtums, vielfältig sind auch seine kunsthistorischen Referenzen, von Kurt Schwitters bis Richard Buckminster Fuller. Immer ist in Voermans Werk eine gesellschaftskritische Komponente verborgen, er thematisiert Umweltprobleme, spürt Machtsystemen und dem Niedergang demokratischer Strukturen nach.

Voerman stellt weltweit aus, seine Arbeiten sind Teil bedeutender Sammlungen wie dem MoMA, dem Stedelijk Museum, der Generali Foundation, der Deutschen Bank und dem Hammer Museum in Los Angeles. Seine Ausstellung „Entropic Empire“ ist die bisher größte Präsentation seiner Arbeit in Süddeutschland.

Zum Konzept eines vom Künstler entworfenen Geldsystems:
The Exchange – Rob Voerman

In der Bank, die der Künstler Rob Voerman 2016 in Arnheim für die internationale Skulpturen-Ausstellung “Sonsbeek'16” geschaffen hat, gelten andere Regeln. Man bezahlt mit einer neuen potenziellen Währung, die auf den ökologischen Ressourcen der Erde basiert. Ein Teil des Kunstwerks besteht aus einer Pavillonstruktur, die aus Aluminium, farbigem Glas und dunklem Plexiglas gefertigt ist, während der andere Teil eine natürliche Kulisse am Wasser hat. In diesem Aluminiumpavillon kann man das Rauschen eines der größten Wasserfälle der Niederlande hören, während einem der Duft der Erde entgegenkommt. Diese Struktur, die zwei sehr unterschiedliche Welten umfasst, symbolisiert Robs Mission: die Verbindung von Ökonomie und Ökologie. Seiner Meinung nach ist dies der einzige Weg, um die natürlichen Ressourcen der Welt zu retten, und somit auch die Welt selbst.

Im Alter von 15 Jahren schickte Rob einen Brief an die UN und fragte, wann sie anfangen würden, ernsthafte Maßnahmen gegen die Zerstörung des Regenwaldes zu ergreifen. Jetzt, 35 Jahre später, geht die Zerstörung immer noch weiter. Das Einzige, was diese Entwicklung stoppen könnte, ist nach Voermans Meinung die direkte Verknüpfung des Finanzsystems mit der Ökologie. Das wäre die einzige Sprache, die vom Kapitalismus verstanden werden könnte. Das erklärt Robs Plan, dieses Geldsystem einzuführen. Einer der größten niederländischen Wasserfälle wird zur Metapher für ein fast verlorenes Paradies. Im Tresor von Voermans Bank, der als Aluminiumkuppel konstruiert ist und mit Stahltüren verschlossen werden kann, befindet sich kein Gold als Wertunterlegung des Geldes, sondern ein Wasserfall als Naturdarstellung des 19. Jahrhunderts.

Die Währung

Die neue Währung, die Voerman einführt, steht in direktem Zusammenhang mit der Oberfläche der Erde. Jeder einzelne Geldschein (genannt “Squares”) ist auf einen Quadratmeter irgendwo auf der Erde bezogen. Der aktuelle Wert der jeweiligen Note basiert auf dem Zustand dieses Quadratmeters. Der Wert geht von 1 bis 100. “100” bedeutet absolut sauber und unberührt, während “1” einer chemischen Toilette gleicht. Die Daten, anhand derer der Wert geschätzt wird, stammen aus bestehenden Datenbanken, die online über Verschmutzung, Entwaldung und so weiter verfügbar sind. Jeder QR-Code auf den Banknoten kann gescannt werden und zeigt an, wie hoch der Wert ist und wo der Quadratmeter liegt. Im Laufe der Zeit könnte sich der Wert je nach den Entwicklungen in diesen Gebieten ändern.

 


Gefördert vom Generalkonsulat des Königreichs der Niederlande

 

 

 Einladungsflyer