Mounir 96, 2019, Pigmentdruck auf Alu Dibond, 214 x 129 cm

Leo 95, 2019, Pigmentdruck auf Alu Dibond, 214 x 129 cm

Anke Doberauer

Gemälde-Faksimiles, Druckgrafik, Installation

4. Juli - 9. August 2020

 

Eröffnung / Freitag, 3. Juli, um  19 Uhr
Begrüßung / Elisabeth Mehrl
Einführung / Wolfgang Ullrich
im Künstlergespräch mit Anke Doberauer

Sonntag,  2. August
11 Uhr / Ausstellungsführung / Elisabeth Mehrl

Seit Mitte der 1980er Jahre malt Anke Doberauer stehende Männer in Lebensgröße. Sie ist damit die einzige deutsche Malerin, die sich über Jahrzehnte hinweg mit einem kunsthistorischen Tabu auseinandergesetzt hat: der Darstellung des nackten männlichen Körpers aus weiblicher Perspektive. Ihr Blick auf die männliche Nacktheit entspricht nicht dem konventionellen Männerakt und der althergebrachten Präsentation des Phallischen. Denn entgegen aller Darstellungskonventionen setzt die Künstlerin das männliche Geschlecht unverhüllt dem begehrlichen Blick der Betrachterinnen aus. (Andrea Jahn)
Die Umkehrung des hergebrachten Verhältnisses zwischen Künstler=Mann und Modell=Frau, der Maßstab 1:1
sowie die größtmögliche physische Präsenz der dargestellten Figur durch Farbe und Licht sind hierbei von wesentlicher Bedeutung.

Die Motive ihrer wichtigsten Werkgruppe, sechs kurz nach ihrer Entstehung vom Museum für Moderne Kunst in Frankfurt angekaufte Gemälde, legte die Künstlerin 2019 als Edition von Faksimiles im Maßstab 1:1 auf. Die von der Kastner AG Das Medienhaus produzierten Grafiken wurden durch die Londoner Firma HENI Publishing in einer von ihr entwickelten neuen Technik von einzigartiger Qualität hergestellt.
Erst
malig in Deutschland zeigt der Kunstverein Rosenheim diese Arbeiten, ebenso wie eine Installation der Künstlerin.

Die 2013 aufgelegte Serie von sechzehn Radierungen enthält neben neuen auch einige ältere Motive, welche 1986 bereits als Vorskizzen für ihre erste Männerserie gedient hatten.

Die Installation aus farbigen Glasflächen wiederholt die vier Grundfarben der gezeigten Bilder. Sie greift das an den menschlichen Proportionen orientierte Hochformat der Gemälde auf, deren serieller Charakter durch die strenge Reihung unterstrichen wird.

Anke Doberauer wurde 1962 in Bad Homburg geboren und war Meistersclerin von Ben Willikens an der Akademie der Bildenden Künste Braunschweig.
D
ie Künstlerin lehrt seit 2003 als Professorin für Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München und lebt in Marseille und München.

 

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