18.05.- 16.06.2024
Claudia Barcheri
I follow rivers
Einladung zur Eröffnung
Freitag, 17. Mai, 19 Uhr
Begrüßung von Dr. Olena Balun, Vorsitzende des Kunstvereins Rosenheim
Einführung von Linnea Streit, Kunsthistorikerin und Kuratorin
Tag, 24.Mai 2024, 18 Uhr
Kunst zum Feierabend
Führung durch die Ausstellung,
Leonie Felle im Gespräch mit Claudia Barcheri
Im Rahmen der Ausstellung führt Claudia Barcheri den Workshop „Werkstoff Gips“ für Schüler*innen des Karolinen-Gymnasiums Rosenheim durch
Webseite Künstlerin
Die Münchner Künstlerin Claudia Barcheri (*1985 in Bruneck) studierte Bildhauerei an der Accademia di Belle Arti in Bologna und an der AdBK München, die sie als Meisterschülerin von Olaf Metzel abgeschlossen hat.
Im Kunstverein Rosenheim präsentiert sie im Mai 2024 ihre Werkreihe auf Papier, die namensgebend für die Ausstellung „I Follow Rivers“ war, sowie feingliedrige Wandplastiken aus der Serie „Lamina“. Weil das Gebäude des Kunstvereins vom Wasser umgeben ist, ließ sich die Künstlerin für ihre Ausstellung von dieser besonderen Lage inspirieren.
Für „I Follow Rivers“, assoziativ benannt nach einem Song von Lykke Li, arbeitete Claudia Barcheri ganz direkt mit Flüssigkeiten wie Wasser, Lack- und Aquarellfarbe sowie Tusche. Ihre farbigen Monotypien entstanden in einer Technik, mit der man seit Jahrhunderten auch Papiere marmoriert. Dafür wird der Lack kontrolliert in eine flache Wanne mit Wasser geschüttet, die Anordnung der Lackfarbe und ihr Verlauf können dabei in groben Zügen gelenkt werden, doch die Feinstruktur ist ein Produkt des Zufalls. Die auf diese Weise entstandene Komposition wird von der Wasseroberfläche auf Papier abgezogen. Anschließend werden die weiß gebliebenen Umrissflächen mit transluzenten Aquarellfarben in Orange, Rot, Violett und Blau gefüllt.
Claudia Barcheris Arbeitsweise ist ein Wechsel aus Festlegen und Geschehen lassen, konzeptuell und informell zugleich. Sorgsame Recherchen, Form- und Materialstudien sind ein wichtiger Bestandteil davon. Auch im bildhauerischen Werk sind Kontrolle und Entfesselung entscheidend für die Künstlerin. So entstehen die Einzelwerke ihrer „Lamina“-Serie durch „kontrollierte Eskalation“. In diesem Fall ist es die Schüttung von flüssigem Gips, der sich seinen Weg auf einer waagrechten Oberfläche bahnt, verhärtet, um später als filigrane Silhouette in der Vertikalen Wirkung zu entfalten.
Barcheris Kunst lebt von der Sensibilität für haptische Oberflächen und organisch wirkende Gefüge. Sie beobachtet Erscheinungen der Natur, wechselt die Dimension, wandelt sie künstlerisch um und ergänzt die natürliche Formation um eine neue Variante.