Eva Gentner

18.01.-
23.02.
2020

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Das Jahr 2020 eröffnet der Kunstverein Rosenheim mit der Ausstellung desert von Eva Gentner. Die in Mannheim lebende Künstlerin zeigt Skulpturen, eine Videoarbeit und Zeichnungen, die Zustände der Verletzlichkeit, Veränderung und Auflösung thematisieren. Seit Jahren experimentiert die Künstlerin mit Materialästhetik. So schafft sie flexible Betontextilien aus dünn gegossenem Zement mit angemischten Pigmenten auf Jute, die erstaunlich fragil wirken. In dieser Technik werden auch sogenannten Zementkimonos hergestellt, die bei der Tanzperformance getragen werden. Die Choreografie ist vom gegenseitigen Anpassen des Körpers und des Kleides geprägt, Tanzbewegungen zeichnen sich mit Rissen und Wölbungen ins Zement und lassen reliefartige Strukturen von kurzlebiger Schönheit entstehen.

Die Videoarbeit, die in der Lieberoser Wüste gedreht wurde, zeigt einen durch Übernutzung verwüsteten Ort, an dem sich die Natur nur langsam erholt. Prozesse der Veränderung und auch die bizarre Schönheit dieser Gegend lösten Eva Gentners Interesse aus. Die Wüste als Topos wird in der Arbeit mit dem Ozean verglichen. Beides sind von Naturgewalten bestimmte, für menschliches Leben ungeeignete Orte. Für die Videoarbeit schuf Gentner überdimensionale Holzbojen, die sie als Kommunikationszeichen versteht, mit denen man versucht, sich eine Orientierung in einem System zu verschaffen, das sich keinen menschlichen Regeln fügt. Subtil und meditativ öffnet die Künstlerin Vorstellungswelten, verknüpft Ideen und verkettet Dinge, die stets neue Fragen aufwerfen.