Herbert Hinteregger

21.09.-
27.10.
2019

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Der österreichische Künstler Herbert Hinteregger verfolgt über die Jahre eine konzeptuelle, materialsprachliche Malerei, die den Prozess des Malens, die Formen ihrer Präsentation sowie den Umgang mit dem Raum thematisiert. Als Malmaterial verwendet er fast ausschließlich Kugelschreibertinte aus handelsüblichen Bic-Kugelschreibern. Seine Gemälde entstehen mit einem immensen Zeitaufwand, sowohl was die Extraktion der Kugelschreibertinte aus den Minen als auch den anschließenden Farbauftrag betrifft. Hinteregger bindet seine Gemälde bevorzugt in installative Szenarien ein, die er eigens für den jeweiligen Ausstellungsort entwickelt.

Die für den Kunstverein Rosenheim konzipierte Installation Inn / Sand / Untitled besteht ausTischen, die als „Linie“ durch den gesamten Ausstellungsraum verlaufen. Auf den Tischen liegen Gemälde unterschiedlichen Formats und Kolorits, die „Leerflächen“ dazwischen sind eigens gestaltet und ergänzen die Gesamtkomposition. Eine direkt auf der Tischoberfläche applizierte, monochrome Sand-Arbeit aus Inn-Sand lässt die Tische nicht nur Träger und Teil der Installation sein sondern auch selber zum Bildobjekt werden. Die Art der Bilderpräsentation lässt den Betrachter quasi am Uferrand stehen und von oben auf einen Bilderstrom schauen. Dabei müssen sich alle Einzelbilder außerhalb ihrer „Komfortzone“ in die beunruhigende Nähe zu anderen Gemälden begeben. Somit schafft Hinteregger die für seine Arbeit bezeichnende Reflexion auf die Tradition der konstruktiven Kunst, der er mit Verschiebungen, Brüchen und fehlender Stringenz neue Wege öffnet.

Im Rosenheimer Ausstellungskonzept wird auch die große Fensterfläche des Ausstellungsraumes mit einbezogen. Sie wird als all-over mit leeren Bic-Kugelschreibern versehen. Hintereggers Kugelschreiber-Installationen transportieren zeit- und materialökonomische Fragestellungen indem er Produkthülle und Produktinhalt einander gegenüberstellt.