Szilard Huszank

Fremdes Land / Malerei

25. April - 31. Mai

Eröffnung:Freitag, 24. April 2015
Begrüßung/Einführung: Elisabeth Mehrl, Vorsitzende KV Rosenheim
Ausstellungsdauer: 25. April bis 31. März 2015
Öffnungszeiten: Do, Fr, Sa 14 - 17.30 Uhr, So 11-17.30 Uhr

 

Der Maler Szilard Huszank widmet sich seit Jahren ganz und gar der traditionellen Gattung des Landschaftsbildes. Hinter dem Interesse des noch jungen Künstlers an diesem Sujet steht weder rückwärts gewandte Nostalgie noch romantisch verklärte Naturschwärmerei. Szilard Huszank ent führt uns in seinen Bildern zwar in idyllisch anmutende Landschaften, die sich jedoch auf den zweiten Blick als höchst artifizielle Gebilde erweisen. Der Künstler konstruiert Landschaften aus Versatzstücken und Requisiten der Natur. Diese sind zugleich Fiktion, Imagination, Konstruktion und Wirklichkeit und erscheinen deshalb dem Betrachter vertraut und fremd zugleich.

Huszanks Landschaften leben fiktive eigene Leben, die Ruhe, natürliche Schönheit und Harmonie ausstrahlen. Aber sie sind mehr als visuelle Verführungen. Hinter den vielschichtigen, malerischen Oberflächen eines schwarzen Unterholzes, eines unergründlich dunklen Sees oder dem undurchdringlichen Dickicht lauern immer wieder überraschende Sinnebenen und Verwerfungen. Diese Landschaften verweisen auf idyllische Orte wie Kulissen, die auf ihren Film noch warten. Sie werden vom Künstler als Sujet verwertet - als eine Art Rohmaterial, zusammengetragen und kombiniert zu einer fruchtbaren Ressource. Es geht dem Maler darum, wie er und der Betrachter mit diesen Idyllen spielen, es geht um subjektive Erfahrungen, Komplexität und um das einzigartig hervorgebrachte Bild.

Je intensiver man diese fiktiven Landschaften betrachtet, desto deutlicher wird die hohe malerische Qualität und man spürt die Lust des Malers am Schöpfungsvorgang. Huszanks Landschaftsbilder oszillieren zwischen einer gegenständlichen malerischen Tradition, die Naturimpression und Imagination mit jeweils zeitgenössischen Mitteln umsetzt und den Strategien einer ungegenständlichen Malerei, die Flächigkeit und Eigenwert der Farben betonen. Ferne und Nähe, Fiktion und Realismus sind die Koordinaten des Spannungsverhältnisses, das der Maler dem Betrachter zumutet.

Der Maler Szilard Huszank führt uns die Schönheit der Natur vor Augen, aber in einer Version, die uns bisweilen zweifelnd zurücklässt.

Vor allem aber machen uns Huszanks Bilder bewusst, dass Landschaft schließlich ein Zustand ist - ein Zustand in uns. Und wir erkennen, dass wir alle das Bild der Natur bereits in uns tragen als ein Urmuster von Unergründlichkeit und Unermesslichkeit.
E. Mehrl

 

Zusätzliche Veranstaltung:

Donnerstag, 7. Mai um 19 Uhr

Vortrag: Dr. Helmut Klarner
„Von den schrecklichen zu den erhabenen Bergen“ - Naturwahrnehmung im 18 Jhdt.

 

 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, gefördert durch die HYPO-Kulturstiftung.

 

Vita Szilard Huszank

1980 geboren in Miskolc (Ungarn)
seit 2013 deutsche Staatsangehörigkeit

Studium

2003–2009 Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, Meisterschüler
2001–2008 Ungarische Universität der Bildenden Künste, Budapest

Preise, Stipendien, Förderungen

2015 Katalogförderung der Hypo-Kulturstiftung
2013 Katalogförderung der Alfred Toepfer Stiftung, Hamburg<
2013 Katalogförderung der LfA Förderbank Bayern
2013–2014 Bayerisches Atelierförderprogramm
2012 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten
2010-2011 Atelierförderprogramm der Stadt Nürnberg
2010 Katalogförderung der Alfred Toepfer Stiftung, Hamburg
2010 Katalogförderung der LfA Förderbank Bayern
2009 Alfred Toepfer Stipendium
2008 DFJW / OFAJ Auslandsstipendium in Marseille (ESBAM)
2008 Katalogförderung der LfA Förderbank Bayern
2008 Förderpreis der Stadt Nürnberg für Kunst und Wissenschaft
2005–2008 Stipendium für ausländische Studierende des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst
2004 Erasmus Stipendium (ADBK Nürnberg)
2003 DAAD Stipendium (ADBK Nürnberg)
 Einladungskarte