KUNST AKTUELL

Elternschlafzimmervorstellung II / a summer night wake dream (Schlaf süss im Rrrrosen-Heim)

„Ich kann mich gut erinnern, mit welcher Andacht ich als kleines Mädchen in das Schlafzimmer meiner Eltern geschlichen bin, heimlich natürlich.“

Dazu befragt, haben mir viele Leute bestätigt, dass sie ähnliche Erfahrungen und Erlebnisse mit diesem mysteriösen Raum hatten. Das Elternschlafzimmer wird atemlos betreten, wozu einerseits der Verdacht, es sei definitiv der Ort der Geheimnisse, und andererseits die Furcht, entdeckt zu werden, beitragen. Das Elternschlafzimmer ist der Ursprung der Neugier. Es ist Quell der Forschungslust. Es ist der Ort der Wahrheit. Es enthält die „Urszene“. Es ist Bühne der Intimität und der Extimität. Elisabeth von Samsonow demonstriert in ihrer Performance, dass das Bett der Eltern ein komplex kodierter Ort ist. Die Möbel in ihrer Verdopplung/Spiegelung bilden das System der Paarung. Die „Entdeckung“ vollzieht sich als das Herunterziehen einer Decke nach der anderen. Die Leintücher, mit denen die Matratzen bezogen sind, enthalten schließlich die „Offenbarung“.

Elisabeth von Samsonow / Philosophin und Künstlerin / Professorin an der Akademie der Bildenden Künste, Wien/ internationale Ausstellungs- und kuratorische Tätigkeit / lehrt und forscht zu den Schwerpunkten Philosophie und Geschichte in Beziehung zu einer Theorie des kollektiven Gedächtnisses, zum Verhältnis zwischen Kunst, Psychologie und Politik in Geschichte und Gegenwart, zur Theorie und Geschichte des Frauenbildes bzw. der weiblichen Identifikation (Mädchentheorie), der sakralen Androgynie und des modernen „Ich-Zerfalls“.

Eintritt 5 Euro / anschließend coole Drinks